Gian Merlevede - Simone Distler
Aus der Tiefe, in die Höhe
Texte zur Ausstellung
Kunstausstellung im Krankenhaus Juliusspital Würzburg (1. und 2. Etage, via Haupteingang).
Das Künstlerehepaar Merlevede Distler zeigt aktuelle Malerei und Grafik.
Simone Distler (33)
Zwischen den Orten - Simone Distler
(2012, Siebdruckserie auf Papier, 1 bis 10, Auflage 5 Stück) |
Der Siebdruckzyklus Zwischen den Orten (2012-2013) spricht von einem Unterwegs sein im Leben. Ich wollte einzelne Momente festhalten, Etappen auf einem Weg, die für sich stehen, und doch auch Teil einer ganzen Bewegung sind. Das Unterwegs sein in der Landschaft steht in meinen Bildern oft für das Unterwegs sein einer Menschenseele, die geformt wird, die Persönlichkeit wird. Es ist ein Gehen durch Prozesse, und so wird mancher Berg, auf den man während der Wanderung trifft , zu einem Hindernis, einer Not oder Angst oder auch zu einer Herausforderung. Faszinierend finde ich, dass die Wege immer neu und anders sind, und sich dabei unerwartete Formen des Durchkommens oder Vorbeikommens auftun. Ein schwarzes Linienbündel mag einem vielleicht den Weg versperren, doch ebenso trifft man auf das Weiß des Blattes, das Räume öffnet oder Durchbrüche schafft. Das Auge darf den Weg der Seele nachvollziehen in dem es durch das Bild „wandert“. → Übersicht Serie Groß → Übersicht Serie Klein |
Gian Merlevede (42)
Ich arbeite hauptsächlich in Acryl. Meistens gestalte ich symbolhafte Bilder. Diese werden sorgfältig um ein spezifisches Thema herum konzipiert. Wobei das jeweilige Thema intensiv der Frage nachgeht welche Auswirkungen der biblische Gottesglaube hat oder haben könnte im Bezug zum menschlichen Leben und dessen Sinn und Wertegestaltung. Konkret geht es mir darum zeitgemäße Metaphern zu finden, welche die Etappen meines Glaubensweg zum Ausdruck bringen.
Der Bilderzyklus Ringen im Meer (2007-2015) ist noch nicht vollendet. Die erste Serie wurde ausgestellt November 2007. Die zweite Serie, angefangen 2010, ist weiterhin in Bearbeitung.
Deutlich zeigt sich schon jetzt wie unterschiedlich und individuell die einzelnen Malereien dieser Werkserie sich gegenseitig behaupten, formal als auch inhaltlich. Leicht wird dabei übersehen, dass trotzdem alle Malereien sich thematisch genau an eben diesem Punkt begegnen: Gottes Erhabenheit. Angesichts der Aussagekraft der Schöpfungswerke (Mensch und Welt) und nachsinnend über die biblischen Hinweise über Gott als Person, sollte klar sein das Gottes Wesen sich unserer begrenzten Vorstellung notwendigerweise entzieht. Dies ist zugleich ein tröstender, als auch ein furchterregender Gedanke. Mein Wunsch, Gott und sein Handeln und Schweigen mit mir besser zu verstehen, dass ich wirklich durch Ihn ernstgenommen werde, dies alles lässt mich ringen und kämpfen mit Gott, lässt mich nur weiter auf seine Größe treffen, doch er selbst, als Person, bleibt mir meist verborgen. Der Kopf macht mit, das Herz oft nicht. Ein Thema das mich seit Jahren begleitet. |
2. Text zur Ausstellung
AUS DER TIEFE - IN DIE HÖHE
Der belgisch schweizer Maler GIAN MERLEVEDE (42) und die aus der Region stammende, SIMONE DISTLER (33) sind beide freiberufliche Künstler und haben ihr Atelier derzeit in Sachsen-Anhalt (Region Halle/Leipzig). Dort studiert Simone Distler noch als Meisterschülerin an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule in Halle/Saale. Ihr Mann Gian Merlevede, ein gelernter Grafiker und diplomierter Kunsthistoriker, ist seit 20 Jahren als Maler tätig. Im Krankenhaus Juliusspital in Würzburg zeigen sie eine vielseitige Mischung aus Malerei und Grafik.
Aus der Tiefe, in die Höhe ist der Titel der Kunstausstellung. Es geht um das Leben selbst, seine Schwere und Erhabenheit, das Nichtverstehen und Leiden, aber auch um Intensität, Sinnfindung und Freude.
Für Gian Merlevede ist das Malen im Grunde ein meditativer Akt. Er setzt sich, mittels seiner farbigen, halb-abstrakten Bilder, mit seiner Gottesbeziehung auseinander. Er zweifelt nicht an der Existenz des biblischen Schöpfers, ringt aber mit dessen oft unergründlichen Wegen, seinem erhabenen Schweigen und scheinbaren Abwesenheit. Das eigene Gefühl eines „Geworfen-Seins“ in das Leben und Weltgeschehen empfindet der Künstler häufig als ein abgründiges „Ringen im Meer“. Zu sehen sind Strände, Felsen und tiefe Wasser, die als thematische Anhaltspunkte verschmelzen zu visuellen Metaphern. Ein belgischer Galerist meinte einmal: „Je länger man diese Bilder anschaut, um so besser werden sie.“ Längere Besinnung dieser Acrylmalereien scheint also Voraussetzung zu sein, um neben der sinnlichen Ästhetik auch den erweiterten Kernaussagen auf die Spur zu kommen.
Dem Gegenüber zeigt Simone Distler eine ganz reduzierte Siebdruckgrafik. Das Auge sucht sich seinen Weg durch feine Linien, die sich verweben zu Netzen und Strukturen. Flächige Formen tauchen dazwischen auf und versperren die Sicht. Es sind Berge und Täler, Schluchten und Weitblicke. In ihrer Schlichtheit und Klarheit stehen diese Arbeiten ganz für sich und wollen doch einladen, sich durch die Abgründe hindurch immer wieder aufzumachen, weiterzugehen und neue Pfade zu finden.
So zeigt die Bilderschau des Künstlerehepaares auf verschiedene Weise den Umgang und die Reflexion ganz elementarer Fragen des Lebens. Die Ausstellung ist vom 1.10. bis 30.12.2015 im Krankenhaus der Stiftung Juliusspital Würzburg zu sehen.
Aus der Tiefe, in die Höhe ist der Titel der Kunstausstellung. Es geht um das Leben selbst, seine Schwere und Erhabenheit, das Nichtverstehen und Leiden, aber auch um Intensität, Sinnfindung und Freude.
Für Gian Merlevede ist das Malen im Grunde ein meditativer Akt. Er setzt sich, mittels seiner farbigen, halb-abstrakten Bilder, mit seiner Gottesbeziehung auseinander. Er zweifelt nicht an der Existenz des biblischen Schöpfers, ringt aber mit dessen oft unergründlichen Wegen, seinem erhabenen Schweigen und scheinbaren Abwesenheit. Das eigene Gefühl eines „Geworfen-Seins“ in das Leben und Weltgeschehen empfindet der Künstler häufig als ein abgründiges „Ringen im Meer“. Zu sehen sind Strände, Felsen und tiefe Wasser, die als thematische Anhaltspunkte verschmelzen zu visuellen Metaphern. Ein belgischer Galerist meinte einmal: „Je länger man diese Bilder anschaut, um so besser werden sie.“ Längere Besinnung dieser Acrylmalereien scheint also Voraussetzung zu sein, um neben der sinnlichen Ästhetik auch den erweiterten Kernaussagen auf die Spur zu kommen.
Dem Gegenüber zeigt Simone Distler eine ganz reduzierte Siebdruckgrafik. Das Auge sucht sich seinen Weg durch feine Linien, die sich verweben zu Netzen und Strukturen. Flächige Formen tauchen dazwischen auf und versperren die Sicht. Es sind Berge und Täler, Schluchten und Weitblicke. In ihrer Schlichtheit und Klarheit stehen diese Arbeiten ganz für sich und wollen doch einladen, sich durch die Abgründe hindurch immer wieder aufzumachen, weiterzugehen und neue Pfade zu finden.
So zeigt die Bilderschau des Künstlerehepaares auf verschiedene Weise den Umgang und die Reflexion ganz elementarer Fragen des Lebens. Die Ausstellung ist vom 1.10. bis 30.12.2015 im Krankenhaus der Stiftung Juliusspital Würzburg zu sehen.
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