Zwischen Himmel und Erde 2002 Acryl auf Karton/Holz Format: 42x98 cm (Holzmaß: 53x98 cm) Malerei und Text: Gian Merlevede |
Zwischen Himmel und Erde
Exposé
Die Malerei Zwischen Himmel und Erde ist ein Diptychon, entstanden zwischen 1996 und 2002.
Die zündende Idee für dieses Diptychon kam mir in September 1996. Wie es zur Idee des Diptychons kam weiß ich nicht mehr, aber ich bin froh darüber, weil es unterstreicht was ich glaube, nämlich, dass das Universum in ihrer Materialität und Sichtbarkeit, teil einer noch grösseren und unsichtbaren Ganzheit ist. Zwischen den zwei Themen auf jedem Flügel liegt sowohl eine Affinität als auch ein konkreter Graben (das Diptychon ist ganz konkret in zwei Teile aufgespaltet). Zum einen eine nur "zeitgeschichtliche" Zäsur zwischen dem Irdischen und dem Himmlischen. Zum anderen, eine grundsätzliche Zäsur zwischen Erschaffenem (irdisch als auch himmlisch) und der (ungeschaffenen) Dimension Gottes an Sich.
Wie der Titel schon andeutet, hab ich mit dieser Malerei versucht sehr intuitiv zu reflektieren, über diese Art der Spaltung, von der die Bibel spricht.
Abgesehen von der Landschaft im linken Flügel, zeigt diese Malerei vorallem Abstraktes. Nur schon deswegen, weil die Problematik offensichtlich ist: Das Geistige und Unsichtbare lässt sich nicht einfach visuell einfangen. Geschweige denn das Irdische und Himmliche, das Sichtbare und Unsichtbare, oder gar das Wesen Gottes? Farben und Formen sollen hier, sofern möglich, ein symbolisches und emotionales Gefüge hervorrufen und helfen eine intuitive Brücke zu schlagen in Grenzgefilde die eigentlich nicht abstrakt sind.
Den linken Flügel konnte ich am meisten figurativ halten, weil die Themen auf unsere menschliche Existenz und Erfahrungswelt abzielen. Es geht über sich aneinander reihende Fazetten im Leben: Über Fülle und Wonne, über Erdiges, über Wanderschaft, über Weite und Enge, über Verwicklungen und Frustrationen, über Störung und Zerreißen, über Ende oder Neuanfang.
Dargestellt ist ein unkrautbesäumter Weg entlang frisch gepflügtem Ackerland nach der Ernte. Einen Pfad der zugleich auf oder absteigt. Hinab vom Hügel kommt, oder gerade zum Hügel emporsteigt und oben angekommen sich scheinbar in der Himmelsluft verliert.
Eine metaphorisches Gewebe von mehreren Themen also: Sähen und Ernten: Geflecht von Mühsal und Erfüllung, Frust und Begraben, aber auch von Leidenschaft und Sehnen. Überwucherte Pfade, ganz nüchtern, zeitweilig entmutigend sogar erstickend, ja verflucht. Momente in welchen alles abgeernted scheint, sogar die Leere brach liegt und man endlos nach dem Segen sucht. Und dann wieder, oft völlig unerwartet, das Antreten der Verheißung in Momente wo wir den Himmel in uns fühlen.
Dieser linke Teil könnte auch den Namen tragen: Roux-Miroir. Es ist der Name des belgischen Dorfes das in der Nähe dieser Felder liegt. "Miroir" ist französisch und bedeutet Spiegel.
Der rechter Flügel wirkt vermutlich erstmals völlig abstrakt. Er zeigt etwas sehr Dynamisches, etwas Kosmisches. Das gemalte Formgefüge sollte eine Dimension darstellen völlig unterschiedlich von der Irdischen.
Mich persönlich erinnert dieses Formgefüge z.B. an eine schwebende "Schriftrolle" die durch etwas wie einen Keil durchtrennt wird. Auch auf diesem Bild wird also "gepflügt"...
Auf andere Weise assoziere ich das was hier sozusagen vor sich geht, mit der Dimension der (personalen) Begegnung, ein göttliches Zusammenkommen und wieder Auseinandergehen. Hier stoße ich an Grenzen, weil das geometrisch Abstrakte schon sehr gut die Erhabenheit trifft, aber schlechter die Ebene des Beseelten und Personalen (von Gottes Wesen). Da wirken die Farben dann doch wieder "wärmer" sozusagen. Ich male entlang diesen Zäsuren und Geheimnisse. Ein Versuch mal wieder!
Exposé
Die Malerei Zwischen Himmel und Erde ist ein Diptychon, entstanden zwischen 1996 und 2002.
Die zündende Idee für dieses Diptychon kam mir in September 1996. Wie es zur Idee des Diptychons kam weiß ich nicht mehr, aber ich bin froh darüber, weil es unterstreicht was ich glaube, nämlich, dass das Universum in ihrer Materialität und Sichtbarkeit, teil einer noch grösseren und unsichtbaren Ganzheit ist. Zwischen den zwei Themen auf jedem Flügel liegt sowohl eine Affinität als auch ein konkreter Graben (das Diptychon ist ganz konkret in zwei Teile aufgespaltet). Zum einen eine nur "zeitgeschichtliche" Zäsur zwischen dem Irdischen und dem Himmlischen. Zum anderen, eine grundsätzliche Zäsur zwischen Erschaffenem (irdisch als auch himmlisch) und der (ungeschaffenen) Dimension Gottes an Sich.
Wie der Titel schon andeutet, hab ich mit dieser Malerei versucht sehr intuitiv zu reflektieren, über diese Art der Spaltung, von der die Bibel spricht.
Abgesehen von der Landschaft im linken Flügel, zeigt diese Malerei vorallem Abstraktes. Nur schon deswegen, weil die Problematik offensichtlich ist: Das Geistige und Unsichtbare lässt sich nicht einfach visuell einfangen. Geschweige denn das Irdische und Himmliche, das Sichtbare und Unsichtbare, oder gar das Wesen Gottes? Farben und Formen sollen hier, sofern möglich, ein symbolisches und emotionales Gefüge hervorrufen und helfen eine intuitive Brücke zu schlagen in Grenzgefilde die eigentlich nicht abstrakt sind.
Den linken Flügel konnte ich am meisten figurativ halten, weil die Themen auf unsere menschliche Existenz und Erfahrungswelt abzielen. Es geht über sich aneinander reihende Fazetten im Leben: Über Fülle und Wonne, über Erdiges, über Wanderschaft, über Weite und Enge, über Verwicklungen und Frustrationen, über Störung und Zerreißen, über Ende oder Neuanfang.
Dargestellt ist ein unkrautbesäumter Weg entlang frisch gepflügtem Ackerland nach der Ernte. Einen Pfad der zugleich auf oder absteigt. Hinab vom Hügel kommt, oder gerade zum Hügel emporsteigt und oben angekommen sich scheinbar in der Himmelsluft verliert.
Eine metaphorisches Gewebe von mehreren Themen also: Sähen und Ernten: Geflecht von Mühsal und Erfüllung, Frust und Begraben, aber auch von Leidenschaft und Sehnen. Überwucherte Pfade, ganz nüchtern, zeitweilig entmutigend sogar erstickend, ja verflucht. Momente in welchen alles abgeernted scheint, sogar die Leere brach liegt und man endlos nach dem Segen sucht. Und dann wieder, oft völlig unerwartet, das Antreten der Verheißung in Momente wo wir den Himmel in uns fühlen.
Dieser linke Teil könnte auch den Namen tragen: Roux-Miroir. Es ist der Name des belgischen Dorfes das in der Nähe dieser Felder liegt. "Miroir" ist französisch und bedeutet Spiegel.
Der rechter Flügel wirkt vermutlich erstmals völlig abstrakt. Er zeigt etwas sehr Dynamisches, etwas Kosmisches. Das gemalte Formgefüge sollte eine Dimension darstellen völlig unterschiedlich von der Irdischen.
Mich persönlich erinnert dieses Formgefüge z.B. an eine schwebende "Schriftrolle" die durch etwas wie einen Keil durchtrennt wird. Auch auf diesem Bild wird also "gepflügt"...
Auf andere Weise assoziere ich das was hier sozusagen vor sich geht, mit der Dimension der (personalen) Begegnung, ein göttliches Zusammenkommen und wieder Auseinandergehen. Hier stoße ich an Grenzen, weil das geometrisch Abstrakte schon sehr gut die Erhabenheit trifft, aber schlechter die Ebene des Beseelten und Personalen (von Gottes Wesen). Da wirken die Farben dann doch wieder "wärmer" sozusagen. Ich male entlang diesen Zäsuren und Geheimnisse. Ein Versuch mal wieder!
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