Über die Bilderserie
Ringen im Meer mit dem Schöpfer Acrylmalerei + Texte von Gian Merlevede |
|
Damals in 2004, erlitt ich einen tiefen religiösen Zusammenbruch. Ich verließ die "Kirche" mit abgebrannter Seele. Meinem Gefühl nach war Gott der Schöpfer einfach zu unsichtbar und still als dass ich es noch weiter aushalten konnte. Dennoch war mir klar, dass ich für mich niemals die Existenz Gottes würde leugnen können. Ich saß wie in der Falle.
Meine Malereien widerspiegeln Phasen meiner Glaubenswege. Gedanken über das menschliche Leben und die Relevanz Gottes sind somit zum großen Thema meiner Bilder geworden.
Ich gehöre zur Erde, genauso aber auch zur weitaus größeren Gotteswelt. Nämlich der himmlischen Welt, die durchaus unsichtbar erscheint. Die komplizierte Spannung, zwischen Erdreich und Himmelreich, erlebe ich sehr real.
Ein Spagat zwischen Freude und Frust, zwischen Vision und Weltschmerz.
In der Bibel entdecke ich Gottes souveräne Pfade, seine komplett eigenständige Persönlichkeit und Gerechtigkeit.
Es scheint mir, dass wir meistens durch das Ringen zur Klarheit gelangen. In der Schwäche eröffnen sich oft ungekannte Räume.
Ich gehöre zur Erde, genauso aber auch zur weitaus größeren Gotteswelt. Nämlich der himmlischen Welt, die durchaus unsichtbar erscheint. Die komplizierte Spannung, zwischen Erdreich und Himmelreich, erlebe ich sehr real.
Ein Spagat zwischen Freude und Frust, zwischen Vision und Weltschmerz.
In der Bibel entdecke ich Gottes souveräne Pfade, seine komplett eigenständige Persönlichkeit und Gerechtigkeit.
Es scheint mir, dass wir meistens durch das Ringen zur Klarheit gelangen. In der Schwäche eröffnen sich oft ungekannte Räume.
Der Bilderzyklus Ringen im Meer mit dem Schöpfer - Überblick
Das Kind in mir, 2006 - Gian Merlevede
Acryl auf Leinwand: 80x100 cm
Enstanden im Jahr 2006 →Foto Details Fusion der Elemente, 2007 - Gian Merlevede
Acryl auf Leinwand: 100x120 cm
Enstanden zwischen 2005 und 2007 →Foto Details Auftauchen, 2007 - Gian Merlevede
Acryl auf Leinwand: 100x100 cm
Enstanden zwischen 2005 und 2007 →Foto Details Läuterung, 2007 - Gian Merlevede
Acryl auf Leinwand: 100x100 cm
Enstanden zwischen 2005 und 2007 →Foto Details Sonne in den Wellen, 2007 - Gian Merlevede
Acryl auf Leinwand: 80x100 cm
Enstanden im Jahr 2007 →Foto Details Amboss des Meeres, 2012 - Gian Merlevede
Acryl auf Leinwand: 80x100 cm
Enstanden zwischen 2007 und 2012 →Foto Details Verborgener Orkan, 2013 - Gian Merlevede
Acryl auf Leinwand: 100x100 cm
Enstanden zwischen 2007 und 2013 →Foto Details Steilküste, 2014 - Gian Merlevede
Unverstandene Taufe, 2015 - Gian Merlevede
|
Die Höhle am Meer, 2006 - Gian MerlevedeAcryl auf Leinwand: 80x100 cm
Enstanden zwischen 2002 und 2006 →Foto Details Unmittelbar bevor, 2007 - Gian Merlevede
Acryl auf Leinwand: 80x100 cm
Enstanden zwischen 2006 und 2007 →Foto Details Verschollen/gestrandet, 2007 - Gian Merlevede
Acryl auf Leinwand: 100x100 cm
Enstanden zwischen 2005 und 2007 →Foto Details Schliff des Edelsteins, 2007 - Gian Merlevede
Acryl auf Leinwand: 80x100 cm
Enstanden zwischen 2006 und 2007 →Foto Details Weideland über dem Drehpunkt, 2010 - Gian Merlevede
Acryl auf Leinwand: 80x100 cm
Enstanden zwischen 2007 und 2010 →Foto Details Abgerungener Atemzug, 2012 - Gian Merlevede
Acryl auf Leinwand: 100x100 cm
Enstanden zwischen 2007 und 2012 →Foto Details Felsentreppe, 2014 - Gian Merlevede
Acryl auf Leinwand: 60x80 cm
Enstanden im Jahr 2014 →Foto Details Bis ins Mark, 2015 - Gian Merlevede
Nest am Abgrund, 2015 - Gian Merlevede
|
Der Bilderzyklus Ringen im Meer mit dem Schöpfer
Die Bilderserie Ringen im Meer ist noch unvollendet. Die erste Serie wurde im November 2007 ausgestellt. Die zweite Serie, angefangen 2010, wurde 2015 abgeschlossen. Eine dritte Serie ist weiterhin in Bearbeitung.
Deutlich zeigt sich schon jetzt, wie unterschiedlich und individuell die einzelnen Malereien dieser Werkserie sich gegenseitig behaupten, formal, als auch inhaltlich. Leicht wird dabei übersehen, dass sich alle Malereien thematisch dennoch genau an eben diesem Punkt begegnen: Gottes Erhabenheit.
Angesichts der konkreten Aussagekraft der gewaltigen Schöpfungswerke (Mensch und Welt) und nachsinnend über die real-historischen Hinweise in der Bibel über Gott als intelligent fühlende und handelnde Person, sollte klar sein, das Gottes Wesen sich unserer begrenzten Vorstellung notwendigerweise entzieht. Dies ist zugleich ein tröstender, als auch ein furchterregender Gedanke.
„Vor ihm erhob sich jetzt eine Woge so hoch, dass er erschrak. (…) Die Riesenwelle riss ihn jetzt mit sich und schleuderte ihn innerhalb von Sekunden zum Kamm empor. Doch bevor er ihn ganz erreicht hatte, hätte er vor Schreck beinahe aufgeschrien. Denn diese Welle hatte keinen weichen, glatten Kamm wie die anderen. Ein furchtbarer Grat kam zum Vorschein; gezackte und wogende, fantastische Formen von unnatürlichem, nicht einmal flüssigem Aussehen ragten aus dem Wellenkamm hervor. Felsen? Schaum? Seeungeheuer? Kaum war ihm die Frage durch den Kopf geschossen, als das Ding auch schon über ihm war. Unwillkürlich schloss er die Augen. Dann wurde er wieder hinabgerissen. Was immer es war, es war an ihm vorbeigerauscht. Aber es war etwas gewesen, denn er war ins Gesicht geschlagen worden.“
[Vgl. C.S. Lewis, Band 2: „Perelandra“ (Originaltitel: „Perelandra“,1943), Seite 233 bis 234. Aus der „Perelandra-Trilogie“, eine Gesamtausgabe der insgesamt 3 Bänder von Joh. Brendow & Sohn Verlag GmbH, Moers, 2011. Vollständige, ungekürzte Ausgabe. Übersetzung von Walter Brumm. Neubearbeitung von Nicola Volland der deutschen Übersetzung: Thienemann Verlag, 1990.]
Mein Wunsch, Gott und sein Handeln und Schweigen mit mir besser zu verstehen, dass ich wirklich und ganz real durch Ihn ernstgenommen werde, dies alles lässt mich ringen und kämpfen mit Gott, lässt mich nur weiter auf seine Größe treffen, doch er selbst, als Person, bleibt mir meist verborgen. Der Kopf macht mit, das Herz oft nicht. So zumindest, habe ich es in meinen 30ern empfunden.
In meinen 40ern verschob sich dann ganz allmählich meine innere Gewichtung zur Rätselhaftigkeit Gottes. Analytischer Kopf und (vertrauendes) Herz sind sich in mir, was Gottes "undurchschaubar dunkle Erhabenheit" anbelangt, sehr viel näher gerückt. Mir ist klar geworden, dass der Lebendige! immer das Gute wählt und dies in seiner Erhabenheit letztendlich auch durchsetzt, egal ob ich sein Handeln an mir oder sein verborgenes Wirken in dieser gefallene Welt jetzt verstehe oder nicht. Ganz egal wie schief und verworren vom irdischen Blickwinkel aus betrachtet alles auch aussehen mag.
Denn um mit Corrie Ten Boom zu sprechen: Wir geschöpfliche Menschen haben notwendigerweise den beschränkten Blick von unten auf dem 'Teppich' den Gott gerade webt! Wir sehen vielfach nicht mehr als (sinn)lose Enden, ein Gewirr voller hässlichen Knoten... ja ein scheinbar widersprüchliches Chaos.
Wenn der biblische Gott, als überweltlich externer Schöpfer, in seiner über den Kosmos stehende Allmacht uns in sehr Vielem als absolut undurchdringlicher Finsternis erscheint, dann doch niemals als eine böse Macht. Denn Er ist leidenschaftlich Gut und genauso majestätisch. Und er hasst alles was uns oder die gesamte Schöpfung auf böse Art das Leben raubt und schließlich den Tod bringt. Und genau an diesem Punkt wird er um uns und um seine Schöpfung kämpfen. Da kann Gottes "prüfende und lehrende Gefährlichkeit" nur unterschätzt werden.
Noch leben wir in einer befristeten Gnadenzeit, bekommen von seiner göttlichen Person alle Chancen, sowohl unser fehlgeleitetes Misstrauen, als auch unsere lügenbehafteten Anschuldigungen Ihm gegenüber zu durchschauen und hinter uns zu lassen. Falls wir allenfalls uneinsichtig bleiben, uns verbergen - für uns allein oder auch in gesellschaftlicher Mehrheitsmeinung - hinter Ausreden oder auch grundsätzlich im naturwissenschaftlichen Sinne hinter schlichtweg anmaßenden Festlegungen [z.B. "Information könne ohne Zutun von wirksamer Intelligenz entstehen" oder "Bewusstes Leben könne von selbst aus toter Materie entstehen"], können wir an seinem exzellenten Charakter und unendlicher Macht nur zerschellen.
Ein Thema das mich seit Jahren begleitet...
Die Bilderserie Ringen im Meer ist noch unvollendet. Die erste Serie wurde im November 2007 ausgestellt. Die zweite Serie, angefangen 2010, wurde 2015 abgeschlossen. Eine dritte Serie ist weiterhin in Bearbeitung.
Deutlich zeigt sich schon jetzt, wie unterschiedlich und individuell die einzelnen Malereien dieser Werkserie sich gegenseitig behaupten, formal, als auch inhaltlich. Leicht wird dabei übersehen, dass sich alle Malereien thematisch dennoch genau an eben diesem Punkt begegnen: Gottes Erhabenheit.
Angesichts der konkreten Aussagekraft der gewaltigen Schöpfungswerke (Mensch und Welt) und nachsinnend über die real-historischen Hinweise in der Bibel über Gott als intelligent fühlende und handelnde Person, sollte klar sein, das Gottes Wesen sich unserer begrenzten Vorstellung notwendigerweise entzieht. Dies ist zugleich ein tröstender, als auch ein furchterregender Gedanke.
„Vor ihm erhob sich jetzt eine Woge so hoch, dass er erschrak. (…) Die Riesenwelle riss ihn jetzt mit sich und schleuderte ihn innerhalb von Sekunden zum Kamm empor. Doch bevor er ihn ganz erreicht hatte, hätte er vor Schreck beinahe aufgeschrien. Denn diese Welle hatte keinen weichen, glatten Kamm wie die anderen. Ein furchtbarer Grat kam zum Vorschein; gezackte und wogende, fantastische Formen von unnatürlichem, nicht einmal flüssigem Aussehen ragten aus dem Wellenkamm hervor. Felsen? Schaum? Seeungeheuer? Kaum war ihm die Frage durch den Kopf geschossen, als das Ding auch schon über ihm war. Unwillkürlich schloss er die Augen. Dann wurde er wieder hinabgerissen. Was immer es war, es war an ihm vorbeigerauscht. Aber es war etwas gewesen, denn er war ins Gesicht geschlagen worden.“
[Vgl. C.S. Lewis, Band 2: „Perelandra“ (Originaltitel: „Perelandra“,1943), Seite 233 bis 234. Aus der „Perelandra-Trilogie“, eine Gesamtausgabe der insgesamt 3 Bänder von Joh. Brendow & Sohn Verlag GmbH, Moers, 2011. Vollständige, ungekürzte Ausgabe. Übersetzung von Walter Brumm. Neubearbeitung von Nicola Volland der deutschen Übersetzung: Thienemann Verlag, 1990.]
Mein Wunsch, Gott und sein Handeln und Schweigen mit mir besser zu verstehen, dass ich wirklich und ganz real durch Ihn ernstgenommen werde, dies alles lässt mich ringen und kämpfen mit Gott, lässt mich nur weiter auf seine Größe treffen, doch er selbst, als Person, bleibt mir meist verborgen. Der Kopf macht mit, das Herz oft nicht. So zumindest, habe ich es in meinen 30ern empfunden.
In meinen 40ern verschob sich dann ganz allmählich meine innere Gewichtung zur Rätselhaftigkeit Gottes. Analytischer Kopf und (vertrauendes) Herz sind sich in mir, was Gottes "undurchschaubar dunkle Erhabenheit" anbelangt, sehr viel näher gerückt. Mir ist klar geworden, dass der Lebendige! immer das Gute wählt und dies in seiner Erhabenheit letztendlich auch durchsetzt, egal ob ich sein Handeln an mir oder sein verborgenes Wirken in dieser gefallene Welt jetzt verstehe oder nicht. Ganz egal wie schief und verworren vom irdischen Blickwinkel aus betrachtet alles auch aussehen mag.
Denn um mit Corrie Ten Boom zu sprechen: Wir geschöpfliche Menschen haben notwendigerweise den beschränkten Blick von unten auf dem 'Teppich' den Gott gerade webt! Wir sehen vielfach nicht mehr als (sinn)lose Enden, ein Gewirr voller hässlichen Knoten... ja ein scheinbar widersprüchliches Chaos.
Wenn der biblische Gott, als überweltlich externer Schöpfer, in seiner über den Kosmos stehende Allmacht uns in sehr Vielem als absolut undurchdringlicher Finsternis erscheint, dann doch niemals als eine böse Macht. Denn Er ist leidenschaftlich Gut und genauso majestätisch. Und er hasst alles was uns oder die gesamte Schöpfung auf böse Art das Leben raubt und schließlich den Tod bringt. Und genau an diesem Punkt wird er um uns und um seine Schöpfung kämpfen. Da kann Gottes "prüfende und lehrende Gefährlichkeit" nur unterschätzt werden.
Noch leben wir in einer befristeten Gnadenzeit, bekommen von seiner göttlichen Person alle Chancen, sowohl unser fehlgeleitetes Misstrauen, als auch unsere lügenbehafteten Anschuldigungen Ihm gegenüber zu durchschauen und hinter uns zu lassen. Falls wir allenfalls uneinsichtig bleiben, uns verbergen - für uns allein oder auch in gesellschaftlicher Mehrheitsmeinung - hinter Ausreden oder auch grundsätzlich im naturwissenschaftlichen Sinne hinter schlichtweg anmaßenden Festlegungen [z.B. "Information könne ohne Zutun von wirksamer Intelligenz entstehen" oder "Bewusstes Leben könne von selbst aus toter Materie entstehen"], können wir an seinem exzellenten Charakter und unendlicher Macht nur zerschellen.
Ein Thema das mich seit Jahren begleitet...
Die parallelen Bilderzyklen Ringen im Meer und The Dark Throne
Die Inspiration zum Thema vom →Thron im Dunkeln stammt aus 2005, und geht zurück zu der Zeit in der ich mich mit dem Thema Ringen im Meer mit Gott dem Schöpfer befasste.
Diese Werke wurden Ende 2007 in einer Antwerpener Galerie ausgestellt.
Wesentlich drehen sich beide Themen um den gleichen Kern, wenn auch aus leicht verschobenem Blickwinkel.
Sowohl Ringen im Meer als auch Thron im Dunkeln sind Metaphern, die ansetzten beim Menschen, seinem Selbstkampf und beständigem Hadern mit dem Schöpfer und dessen Überlegenheit.
Es zeigt sich das der Mensch es grundsätzlich schwer hat Gott zu vertrauen.
In der Metapher Ringen im Meer empfindet der Mensch sich psychologisch und seelisch als Unterlegener im Lebenskampft gegenüber Gott. Als Geworfener zwischen Leiden und Schuld. Als ein Kämpfender ums nackte psychologische Überleben. Ungefähr so, als stecke man lebensgefährlich in der Klemme zwischen mächtigen Meereswellen und kantiger Küste.
Weil der Mensch es schwer hat Gott zu vertrauen, kommt es vielfach zu wilden Anschuldigungen. Letzlich der Negativ-Versuch Gottes Übermächtigkeit zu entkommen.
Gott soll die Hauptschuld für die Qual und Last des gefallenen Lebens tragen. Er soll letztendlich alle Schuld an der menschlichen Identitätskrise, Machtlosigkeit und Schuldhaftigkeit bekommen.
Auch in der Metapher Thron im Dunkeln empfindet der Mensch großen Frust angesichts der Unsichtbarkeit und Unnahbarkeit des Schöpfers. Diesmal will die "Klage" (man vergleiche die Bibelfigur Hiob) im Thronsaal vorgetragen werden. Aber dieser Mensch findet sich wieder in einem schattenbehafteten und verlassenen Thronsaal, und kommt sich vor wie ein hilflos herumirrender Blinder. Der übermächtige Schöpfer scheint „unauffindbar ausgezogen" zu sein, und hat den Mensch wertlos übergangen.
Kurz: Was mache ich als Gottesgläubiger wenn Gott mir in einer prekären Lebenslage einfach nicht zur Hilfe zu eilen scheint? Wenn Sein dunkles Schweigen allgegenwärtig und übermächtig wird? Letztendlich die Problemstellung des Hiobs aus der Bibel.
Mein eigener psychologischer Konflikt gegenüber Gott entschärfte sich erst, als sich mir, in seelischer-geistiger Hinsicht, ganz leise eine Ahnung anbahnte. Und zwar nach einer langen Phase des Schweigens, weil ich nicht mehr ein noch aus wusste.
Eines Tages machte ich die sonderbare wie einmalige Erfahrung, dass Gott auf gedanklicher Ebene etwas zu mir sagte. Staunend habe ich deswegen innegehalten, nicht nur überraschte mich das Gesagte, sonder ich spürte auch eine sanfte und zugleich tief respektvolle Sprechart die mich tief berührte.
Es war eine unmittelbare Form der Begegnung die mein verzweifeltes Herz erweiterte: Dem Kind in mir wurde zarte Liebe zugesprochen, dem Erwachsenen in mir Respekt (Ebenbürtigkeit!).
Ein tieferes Verständnis von Gott als Vater keimte in mir: Dass Er der Person nach, gleichermaßen gütig als auch voller Gerechtigkeit ist. Ja mehr noch, dass sein Charakter mir Geborgenheit und Liebe unerschütterlich garantiert.
Eine Liebe, die beim Menschen auch persönliches Wachstum hervorbringen will, durch gelegentliche Phasen der Disziplin. Eine Liebe, die auch keineswegs ausschließt, dass Gott sich gegebenenfalls souverän in Schweigen hüllt und den Menschen das Leiden auf Erden grundsätzlich nicht vorwegnimmt oder erklärt. Zumindestens, zeitlich noch nicht.
Die Inspiration zum Thema vom →Thron im Dunkeln stammt aus 2005, und geht zurück zu der Zeit in der ich mich mit dem Thema Ringen im Meer mit Gott dem Schöpfer befasste.
Diese Werke wurden Ende 2007 in einer Antwerpener Galerie ausgestellt.
Wesentlich drehen sich beide Themen um den gleichen Kern, wenn auch aus leicht verschobenem Blickwinkel.
Sowohl Ringen im Meer als auch Thron im Dunkeln sind Metaphern, die ansetzten beim Menschen, seinem Selbstkampf und beständigem Hadern mit dem Schöpfer und dessen Überlegenheit.
Es zeigt sich das der Mensch es grundsätzlich schwer hat Gott zu vertrauen.
In der Metapher Ringen im Meer empfindet der Mensch sich psychologisch und seelisch als Unterlegener im Lebenskampft gegenüber Gott. Als Geworfener zwischen Leiden und Schuld. Als ein Kämpfender ums nackte psychologische Überleben. Ungefähr so, als stecke man lebensgefährlich in der Klemme zwischen mächtigen Meereswellen und kantiger Küste.
Weil der Mensch es schwer hat Gott zu vertrauen, kommt es vielfach zu wilden Anschuldigungen. Letzlich der Negativ-Versuch Gottes Übermächtigkeit zu entkommen.
Gott soll die Hauptschuld für die Qual und Last des gefallenen Lebens tragen. Er soll letztendlich alle Schuld an der menschlichen Identitätskrise, Machtlosigkeit und Schuldhaftigkeit bekommen.
Auch in der Metapher Thron im Dunkeln empfindet der Mensch großen Frust angesichts der Unsichtbarkeit und Unnahbarkeit des Schöpfers. Diesmal will die "Klage" (man vergleiche die Bibelfigur Hiob) im Thronsaal vorgetragen werden. Aber dieser Mensch findet sich wieder in einem schattenbehafteten und verlassenen Thronsaal, und kommt sich vor wie ein hilflos herumirrender Blinder. Der übermächtige Schöpfer scheint „unauffindbar ausgezogen" zu sein, und hat den Mensch wertlos übergangen.
Kurz: Was mache ich als Gottesgläubiger wenn Gott mir in einer prekären Lebenslage einfach nicht zur Hilfe zu eilen scheint? Wenn Sein dunkles Schweigen allgegenwärtig und übermächtig wird? Letztendlich die Problemstellung des Hiobs aus der Bibel.
Mein eigener psychologischer Konflikt gegenüber Gott entschärfte sich erst, als sich mir, in seelischer-geistiger Hinsicht, ganz leise eine Ahnung anbahnte. Und zwar nach einer langen Phase des Schweigens, weil ich nicht mehr ein noch aus wusste.
Eines Tages machte ich die sonderbare wie einmalige Erfahrung, dass Gott auf gedanklicher Ebene etwas zu mir sagte. Staunend habe ich deswegen innegehalten, nicht nur überraschte mich das Gesagte, sonder ich spürte auch eine sanfte und zugleich tief respektvolle Sprechart die mich tief berührte.
Es war eine unmittelbare Form der Begegnung die mein verzweifeltes Herz erweiterte: Dem Kind in mir wurde zarte Liebe zugesprochen, dem Erwachsenen in mir Respekt (Ebenbürtigkeit!).
Ein tieferes Verständnis von Gott als Vater keimte in mir: Dass Er der Person nach, gleichermaßen gütig als auch voller Gerechtigkeit ist. Ja mehr noch, dass sein Charakter mir Geborgenheit und Liebe unerschütterlich garantiert.
Eine Liebe, die beim Menschen auch persönliches Wachstum hervorbringen will, durch gelegentliche Phasen der Disziplin. Eine Liebe, die auch keineswegs ausschließt, dass Gott sich gegebenenfalls souverän in Schweigen hüllt und den Menschen das Leiden auf Erden grundsätzlich nicht vorwegnimmt oder erklärt. Zumindestens, zeitlich noch nicht.
Copyright Artborne Erdeborn / Merlevede